23.04.2025

Zinssenkungen der EZB 2025: Chancen und Herausforderungen

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat im Jahr 2025 bereits mehrfach die Leitzinsen gesenkt, zuletzt am 17. April 2025 um weitere 0,25 Prozentpunkte auf einen Einlagensatz von 2,25 Prozent und einen Hauptrefinanzierungssatz von 2,4 Prozent. Diese Zinssenkungen erfolgen vor dem Hintergrund einer weiter sinkenden Inflation im Euroraum, die im März 2025 bei etwa 2,2 Prozent lag, sowie der wirtschaftlichen Unsicherheit durch die Zollpolitik der USA.

Weitere Zinssenkungen in Sicht?

Villeroy de Galhau von der EZB deutet an, dass weitere Zinssenkungen noch in diesem Jahr möglich sind. Die EZB verfolgt das Ziel, die Inflation auf ihr Zielniveau zurückzuführen und dabei flexibel auf aktuelle Daten und Entwicklungen zu reagieren. Expertenprognosen gehen davon aus, dass es in diesem Jahr noch mehrere weitere Zinsschritte nach unten geben könnte; JP Morgan erwartet bis zu vier zusätzliche Senkungen mit einem möglichen Leitzins bis auf etwa 1,50 Prozent Ende des Jahres. Andere Institute, wie die Berenberg Bank, rechnen mit nur einer weiteren kleinen Senkung oder sogar einer Zinspause, je nach Entwicklung der Wirtschaftslage und geopolitischer Spannungen.

Auswirkungen für Sparer und Anleger

  • Niedrigere Zinsen bedeuten geringere Erträge für Sparer, da Sparzinsen tendenziell mit den Leitzinsen fallen. Dies kann insbesondere klassische Sparformen wie Tagesgeld oder Festgeld weniger attraktiv machen.
  • Anleger könnten verstärkt in risikoreichere Anlagen investieren, um höhere Renditen zu erzielen. Dies betrifft Aktienmärkte sowie alternative Anlageklassen.
  • Kredite werden günstiger, was Investitionen begünstigen kann – sowohl für Unternehmen als auch private Haushalte.
  • Insgesamt beeinflussen niedrigere Zinsen das Investitionsverhalten dahingehend, dass Kapital eher in wachstumsorientierte Anlagen fließt statt konservative Sparprodukte.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die EZB wird voraussichtlich ihre Zinssenkungspolitik im Laufe des Jahres fortsetzen oder zumindest nicht ausschließen, um die Inflation weiter zu steuern. Dies hat direkte Auswirkungen auf das Verhalten von Sparern und Anlegern durch veränderte Renditeaussichten und Finanzierungsbedingungen.