Einleitung
Am 25. April 2025 hat die russische Zentralbank entschieden, den Leitzins unverändert bei 21 % zu belassen. Dies ist der höchste Stand seit den frühen 2000er-Jahren. Diese Entscheidung ist geprägt von mehreren Schlüsselfaktoren, die im Folgenden näher beleuchtet werden.
Hintergründe und Risiken
- Inflationstrend: Von 5,9 % im Jahr 2023 ist die Inflation auf aktuell 10,1 % im März 2025 gestiegen. Ursachen sind hohe Militärausgaben und ein Arbeitskräftemangel infolge der Mobilmachung.
- US-Handelszölle: Während keine neuen US-Zölle direkt bestätigt werden, dominiert die “toxische Kombination” aus Kriegsfinanzierung und ökonomischer Schwäche.
- Trump-Effekt: Spekulationen über eine mögliche Deeskalation im Ukraine-Krieg unter einem zukünftigen US-Präsidenten Trump führten zu einer zeitweisen Stabilisierung des Rubels.
Auswirkungen für Anleger
- Rubel-Risiko: Trotz eines Trump-bedingten Aufschwungs bleibt der Rubel anfällig für geopolitische Schocks.
- Inflationsdynamik: Obwohl der hohe Leitzins die Nachfrage dämpft, begrenzen strukturelle Engpässe dessen Wirkung.
- Sparer in DACH-Region: Indirekte Effekte könnten sich durch Änderungen der Rohstoffpreise oder globale Risikoaversion bemerkbar machen.
Langfristige Herausforderungen
Die Zentralbank steht weiterhin unter “zu hohem Inflationsdruck”, während sie in Konflikten mit der Regierung agiert. Wirtschaftsvertreter kritisieren die hohen Kreditkosten, während Präsident Putin zwischen Stabilisierung und Kriegsfinanzierung navigiert. Ohne eine Entspannung im Ukraine-Krieg droht ein Teufelskreis aus Stagflation und Kapitalflucht.