25.04.2025

Herausforderungen für Bayer: Hauptversammlung von Aktionärskritik geprägt

Die Hauptversammlung der Bayer AG am 25. April 2025 war von intensiver Kritik der Aktionäre geprägt. Zentraler Kritikpunkt war der Kursverfall der Bayer-Aktien, der aus den milliardenschweren Rechtsrisiken in den USA resultiert. Diese Risiken sind hauptsächlich den Glyphosat-Klagen gegen Bayer nach der Übernahme von Monsanto geschuldet, die dem Konzern erhebliche finanzielle Belastungen und Vertrauensverluste bei Investoren eingebracht haben.

Aktionärskritik und Konzernführung

Viele Aktionäre zeigten sich enttäuscht über die anhaltenden Probleme mit den Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten, die das Unternehmen weiterhin stark belasten. Der Vorstandsvorsitzende Bill Anderson sprach auf der Versammlung offen über einen möglichen Vermarktungsstopp von Glyphosat, sollte die “Klageindustrie” Bayer dazu zwingen. Diese Aussagen verdeutlichen das Ausmaß des Problems und tragen zur Verunsicherung unter den Anlegern bei.

Kapitalerhöhung als Reaktion auf Rechtsstreitigkeiten

Um finanziellen Handlungsspielraum zu schaffen und insbesondere um einen groß angelegten Vergleich zur Beilegung der Rechtsstreitigkeiten zu ermöglichen, bat Bayer seine Aktionäre um Zustimmung zur Ausgabe zusätzlicher Aktien. Dies könnte kurzfristig bis zu acht Milliarden Euro einbringen und soll helfen, das Kreditrating stabil zu halten sowie weitere Schulden abzubauen. Die Kapitalerhöhung wurde trotz Bedenken genehmigt – viele Aktionäre sehen darin eine verzweifelte Maßnahme mit Hoffnung auf eine Lösung des langwierigen Problems.

Bedeutung für Anleger

Diese Entwicklungen sind für Anleger besonders relevant: Die Unsicherheit rund um Glyphosat belastet nicht nur das Vertrauen in die Unternehmensführung, sondern wirkt sich auch negativ auf die künftige Aktienperformance aus. Die Aussicht auf mögliche Vergleiche oder gar einen Verkaufsstopp von Glyphosat könnte langfristig fundamentale Auswirkungen auf Bayers Geschäftsfeld haben. Gleichzeitig bedeutet eine Kapitalerhöhung oft Verwässerung bestehender Aktienwerte, was kurzfristig Druck auf den Kurs ausüben kann.

Zusammenfassend zeigt sich bei Bayer ein schwieriges Spannungsfeld zwischen notwendigen finanziellen Maßnahmen zur Bewältigung großer Rechtsrisiken und dem damit verbundenen Vertrauensverlust seitens vieler Aktionäre. Wie erfolgreich diese Strategien sein werden und wie schnell sich das Unternehmen erholen kann, bleibt angesichts dieser Herausforderungen ungewiss.

Quellen: Tagesschau, Bayer Einladung HV 2025, ZDF Wirtschaftsnachrichten