Der DAX hat sich im April 2025 nach anfänglichen Turbulenzen deutlich erholt und notiert am Monatsende über 22.500 Punkte, mit einem Tagesplus von 1,8 % am 30. April. Seit Jahresbeginn verzeichnet der deutsche Leitindex ein Plus von über 13 %, wobei das Rekordhoch vom März bei 23.476 Punkten in Reichweite bleibt.
Marktentwicklung und Treiber
Die Erholung folgte auf einen Einbruch bis knapp 18.500 Punkte Anfang des Monats, ausgelöst durch die US-Zollpolitik unter Donald Trump. Die jüngste Rally wurde begünstigt durch:
- Positive Signale aus Überseemärkten, insbesondere den USA und Asien
- Die Zustimmung der SPD-Mitglieder zum Koalitionsvertrag, die politische Unsicherheiten reduzierte
- Überwiegend stabile Quartalsberichte von Unternehmen der zweiten und dritten Reihe
Herausforderungen für weitere Gewinne
Trotz des Aufwärtstrends sehen Experten Hindernisse:
- Technischer Widerstand bei ca. 22.570 Punkten, gefolgt vom psychologisch wichtigen März-Rekordniveau
- Ungeklärte Handelskonflikte zwischen den USA und China sowie Spannungen zwischen Trump und Amazon-Gründer Jeff Bezos zu Zollfolgen
- Erwartete Unsicherheiten in den Quartalsausblicken großer Tech-Konzerne wie Apple und Amazon
Historischer Kontext
Der April 2025 gilt als einer der turbulentesten Börsenmonate seit der Finanzkrise 2008 und der Corona-Krise 2020, geprägt durch eine „Achterbahnfahrt“ mit Kursverlusten von bis zu -20 % vor der jetzigen Erholung. Der DAX hat im Gegensatz zu US-Indizes wie dem S&P 500 seinen übergeordneten Aufwärtstrend bestätigt, was auf relative Stärke hinweist.
Experten wie Jürgen Molnar (Robomarkets) betonen zwar die technische Bestätigung des Trends, warnen aber vor verfrühtem Optimismus angesichts ungelöster handelspolitischer Risiken. Portfoliomanager Thomas Altmann (QC Partners) sieht in politischen Entscheidungen weiterhin einen zentralen Markttreiber – sowohl als Chance als auch als Gefahr für die aktuelle Rallyphase.