Die US-Wirtschaft verzeichnete im ersten Quartal 2025 einen unerwarteten Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,3 % (annualisiert), nachdem sie im Schlussquartal 2024 noch um 2,4 % gewachsen war. Dieser Einbruch überraschte Fachleute, die stattdessen ein leichtes Wachstum von 0,3 % prognostiziert hatten. Die Entwicklung markiert eine abrupte Verlangsamung und wirft Fragen zur Nachhaltigkeit der bisherigen Wirtschaftspolitik unter Präsident Donald Trump auf.
Ursachen und Kontext
Die handelspolitische Unsicherheit ist eine der Hauptursachen für diesen Rückgang. Trumps aggressive Zollpolitik, insbesondere gegen China, hat zu erratischen Handelsankündigungen geführt, was Marktturbulenzen verstärkte.
Parallel zum BIP-Rückgang meldete der ADP-Report für April nur 62.000 neue Jobs in der Privatwirtschaft – weit unter den erwarteten 115.000. Hinzu kommt, dass der Internationale Währungsfonds seine Wachstumsprognose für 2025 auf 1,8 % senkte.
Reaktionen und Auswirkungen
Präsident Trump wies Schuldzuweisungen zurück und prophezeite einen “beispiellosen Boom”, forderte aber gleichzeitig Geduld. Die schwachen Wirtschaftsdaten könnten die Federal Reserve dazu bewegen, frühere Zinssenkungen vorzunehmen, während schwache Jobzahlen auf nachlassende Konsumnachfrage hinweisen.
Ein Interessenspunkt ist, dass die Annualisierung der US-Wachstumsdaten sie nicht direkt vergleichbar mit europäischen Quartalsraten macht.
Langfristige Risiken
Laut IWF sind Trumps Handelskonflikte kontraproduktiv: Langfristige Effizienzverluste könnten durch gestörte Lieferketten und Gegenmaßnahmen der Handelspartner drohen. Diese Diskrepanz zwischen politischen Ankündigungen und realwirtschaftlichen Folgen könnte zudem Investitionsentscheidungen weiter verzögern.