24.05.2025

Kurze Korrektur im Quantencomputing-Sektor: D-Wave und IonQ unter der Lupe

Die Aktien von D-Wave und IonQ an der NYSE erleben aktuell eine kurzfristige Korrektur nach einer zuvor euphorischen Rally im Quantencomputing-Sektor.

D-Wave Quantum

D-Wave hat mit der Markteinführung seiner neuen Advantage2-Generation einen bedeutenden Meilenstein erreicht. Der neue Quantencomputer ist seit kurzem in 40 Ländern verfügbar und verfügt über 1.200 Qubits mit einer 20-fach höheren Konnektivität als die Vorgängerversion. Für 2027 plant D-Wave bereits einen Chip mit 7.000 Qubits, was die technologische Weiterentwicklung unterstreicht. Diese Fortschritte führten zu einem starken Kursanstieg von rund 60 Prozent seit Jahresbeginn, wobei der Launch unmittelbar ein Tagesplus von etwa 20 Prozent auslöste.

Zudem konnte D-Wave im ersten Quartal seine Umsätze deutlich steigern (auf etwa 15 Millionen US-Dollar) und gleichzeitig den Nettoverlust signifikant reduzieren (von zuvor 24 Millionen auf nunmehr rund 5,4 Millionen US-Dollar). Die Bruttomarge stieg auf über 92 Prozent, was vor allem an höher bewerteten Cloud-Erlösen liegt.

Ein weiterer wichtiger Impuls kam durch einen Deal mit Ford Otosan: Das Joint Venture nutzt eine Hybrid-Quantumlösung von D-Wave zur Optimierung der Produktion des Ford Transit, wodurch Planungszeiten drastisch reduziert werden konnten – von ursprünglich etwa 30 Minuten auf weniger als fünf Minuten. Dies zeigt den praktischen Nutzen und das industrielle Potenzial der Technologie.

IonQ

Bei IonQ gab es ebenfalls positive Signale durch Äußerungen des CEOs, die vor dem jüngsten Rücksetzer für Kursgewinne sorgten. Allerdings zeigte sich am letzten Handelstag eine Gewinnmitnahme oder Korrektur bei IonQ-Aktien während D-Waves Aktien zulegten.

Nachhaltigkeit des Wachstums

Die Frage nach der Nachhaltigkeit dieses Wachstums bleibt offen: Während technische Fortschritte bei D-Wave sowie erste kommerzielle Anwendungen wie bei Ford Otosan vielversprechend sind, steht das Unternehmen noch am Anfang eines langen Weges hin zum breiten industriellen Einsatz und einem echten Quantenvorteil ab circa 2030. Investoren sind daher gefordert abzuwägen zwischen kurzfristigen Kursschwankungen und langfristigem Potenzial.

Zusammenfassend lässt sich sagen:

  • Die kurzfristige Korrektur spiegelt typische Marktreaktionen nach starken Anstiegen wider.
  • Technologisch macht insbesondere D-Wave deutliche Fortschritte mit Advantage2.
  • Positive Geschäftsentwicklungen wie Kooperationen stärken das Vertrauen.
  • Langfristig hängt vieles vom Erreichen eines echten Quantenvorteils ab.

Diese Faktoren bestimmen aktuell die Dynamik hinter den Kursbewegungen beider Unternehmen im Quantencomputing-Sektor.