Geplante Steuerentlastungen im Überblick
Bundesfinanzminister Lars Klingbeil plant umfassende Steuerentlastungen für Unternehmen, die erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaft und private Investoren haben könnten. Die Maßnahmen sollen bereits am Mittwoch, dem 4. Juni 2025, im Kabinett vorgestellt werden.
1. Investitionsbooster und Sonderabschreibungen
- Unternehmen sollen zwischen dem 30. Juni 2025 und dem 1. Januar 2028 von Sonderabschreibungen in Höhe von 30 Prozent profitieren können.
- Diese Abschreibungsregel gilt insbesondere für Investitionen in Güter wie Elektroautos, um deren Kauf steuerlich zu begünstigen und so den Umstieg auf nachhaltige Technologien zu fördern.
- Ziel ist es, durch diese Sofortabschreibung einen starken Anreiz für kurzfristige Investitionen zu schaffen.
2. Körperschaftsteuersenkung ab 2028
- Ab dem Jahr 2028 soll der Körperschaftsteuersatz schrittweise von derzeit etwa 15 Prozent auf zehn Prozent bis zum Jahr 2032 gesenkt werden.
- Dies soll die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland stärken.
3. Erweiterte Forschungszulage
- Der Gesetzentwurf sieht zudem eine großzügigere Ausgestaltung der steuerlichen Forschungszulage vor, um Innovationen weiter zu fördern.
Finanzielle Dimension und Wirkung
- Die Steuerentlastungen summieren sich bis zum Jahr 2029 auf rund 17 Milliarden Euro jährlich an Mindereinnahmen für den Staat. Über den Zeitraum von fünf Jahren (2025–2029) ergeben sich kumuliert sogar Mindereinnahmen in Höhe von etwa 48 Milliarden Euro.
- Diese Entlastungen sind Teil eines “steuerlichen Investitionssofortprogramms zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland”, das im Koalitionsvertrag zwischen SPD und Union vereinbart wurde.
Bedeutung für Wirtschaft und private Investoren
Die geplanten Maßnahmen zielen darauf ab:
- Investitionsanreize zu setzen, insbesondere durch schnellere Abschreibungsmöglichkeiten, was Unternehmen motiviert, ihre Kapitalausgaben vorzuziehen oder auszuweiten.
- Förderung nachhaltiger Technologien, speziell Elektroautos als Teil der Energiewende durch gezielte steuerliche Begünstigungen beim Kauf solcher Fahrzeuge.
- Langfristig niedrigere Unternehmenssteuern, was die Attraktivität Deutschlands als Standort sowohl für nationale als auch internationale Firmen erhöht.
Für private Investoren bedeutet dies potenziell eine verbesserte Ertragslage bei Unternehmensbeteiligungen sowie verstärkte Innovationskraft deutscher Firmen – Faktoren, die positive Impulse bei Anlageentscheidungen setzen können.
Zusammenfassend plant Bundesfinanzminister Lars Klingbeil ein umfangreiches Paket aus sofortigen Abschreibungsanreizen, einer schrittweisen Senkung der Körperschaftsteuer sowie einer verbesserten Forschungsförderung mit einem Volumen von bis zu mehreren Milliarden Euro jährlich ab Mitte dieses Jahres bis Ende des Jahrzehnts – mit klarer Zielsetzung zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes Deutschland und Förderung privater sowie unternehmerischer Investitionen.