05.06.2025

Stärke des Britischen Pfunds gegenüber dem US-Dollar

Das britische Pfund (GBP) hat sich in den letzten Wochen gegenüber dem US-Dollar (USD) deutlich gestärkt und notiert aktuell bei etwa 1,3580 USD, was nahe an seinem höchsten Stand seit Februar 2022 liegt. Diese Entwicklung ist vor allem auf eine Kombination aus positiven Wirtschaftsdaten aus Großbritannien und Schwächen des US-Dollars zurückzuführen.

Gründe für die Stärke des britischen Pfunds

  • Positive Wirtschaftsdaten: Die britische Wirtschaft zeigte im ersten Quartal 2025 eine unerwartet starke Dynamik mit einem Wachstum von 0,7 % gegenüber dem Vorquartal. Auch Einzelhandelsumsätze und weitere Indikatoren signalisierten Robustheit.
  • Handelsabkommen: Die Ankündigung eines Handelsabkommens zwischen Großbritannien und den USA Anfang Juni unterstützte das Vertrauen in die britische Währung zusätzlich.
  • Zinsentscheidungen der Bank of England: Trotz einer Leitzinssenkung im Mai bleibt die Geldpolitik restriktiv genug, um die Inflation weiter zu kontrollieren. Dies stärkt das Vertrauen in die Stabilität des Pfunds.

Schwäche des US-Dollars

  • Enttäuschende US-Wirtschaftsdaten: Für Mai lagen wichtige US-Konjunkturdaten unter den Erwartungen, was den Greenback belastete.
  • Unsicherheit durch Zölle: Gerichtsurteile gegen Trumps Zölle sowie laufende Debatten über neue Handelsschranken haben zu Unsicherheiten am amerikanischen Markt geführt. Dies führte zeitweise zu Gewinnmitnahmen beim Dollar und begünstigte alternative Währungen wie das Pfund.
  • Vertrauensverlust im Dollar: Analysten sehen den handelsgewichteten Dollar als deutlich überbewertet an; gleichzeitig gilt das Pfund als unterbewertet – ein weiterer Faktor für Kapitalflüsse zugunsten der britischen Währung.

Ausblick

Trotz der jüngsten Aufwertung wird erwartet, dass sich das Tempo der weiteren GBP-Stärkung verlangsamt. Nach deutlichen Zugewinnen stehen Korrekturen oder Konsolidierungen bevor, insbesondere da viele positive Faktoren bereits eingepreist sind. Dennoch bleibt der Trend intakt: Das Pfund liegt weiterhin über seinem gleitenden Durchschnittswert und profitiert von strukturellen Vorteilen gegenüber dem Greenback.

Die Unsicherheiten rund um US-Zölle sowie schwache Konjunkturdaten werden voraussichtlich auch mittelfristig Druck auf den Dollar ausüben – solange keine neuen Impulse aus Washington kommen oder sich die wirtschaftliche Lage in den USA spürbar verbessert.

Fazit:
Das britische Pfund zeigt aktuell Stärke bei etwa 1,3580 USD. Treiber sind robuste Wirtschaftsdaten aus Großbritannien sowie Unsicherheiten und Enttäuschungen am amerikanischen Markt durch schwache Konjunkturindikatoren und Handelsstreitigkeiten rund um Zölle. Der Trend bleibt positiv für das GBP/USD-Paar, auch wenn kurzfristige Konsolidierungen möglich sind.