07.06.2025

Strengere Regulierung von Turbo-Zertifikaten in Deutschland: Neue Maßnahmen der BaFin

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) plant strengere Regulierungen für den Handel mit Turbo-Zertifikaten in Deutschland. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, Kleinanleger vor erheblichen finanziellen Verlusten zu schützen. Eine Marktuntersuchung der BaFin hat ergeben, dass drei Viertel der Kleinanleger durchschnittlich 6.400 Euro verloren haben, was zu einem Gesamtverlust von 3,4 Milliarden Euro führte.

Hintergrund und Problematik

Turbo-Zertifikate sind hochriskante Hebelprodukte aufgrund ihrer Volatilität und Hebelwirkung. Die hohe Verlustrate ist besonders auf die kurzfristige Haltedauer zurückzuführen, da 70 Prozent der Zertifikate für weniger als 24 Stunden gehalten werden. Bei Anlegern mit über 1.000 Transaktionen stieg die Verlustquote auf 91 Prozent.

Geplante Maßnahmen der BaFin

Um den Kleinanlegerschutz zu verbessern, plant die BaFin die Einführung folgender Maßnahmen:

  • Standardisierte Risikowarnung: Anbieter müssen künftig deutlich auf die hohen Verlustrisiken hinweisen. Der Warnhinweis soll klären, dass sieben von zehn Kleinanlegern Verluste erleiden.
  • Wissenstest für Anleger: Vor dem Handel müssen Anleger einen Wissenstest bestehen, der alle sechs Monate wiederholt werden muss.
  • Verbot von Kaufanreizen: Kaufanreize wie Bonuszahlungen werden verboten, um Anleger nicht unangemessen zu beeinflussen.

Auswirkungen auf Gebührenmodelle

Die Regulierungen könnten bestehende Gebührenmodelle beeinflussen. Das Verbot von Kaufanreizen könnte den Anreiz für Anbieter verringern, Gebührenmodelle mit Bonuszahlungen anzubieten.

Fazit

Die Maßnahmen der BaFin sollen ein einheitliches Schutzniveau für Kleinanleger schaffen und die Transparenz im Handel mit Turbo-Zertifikaten erhöhen. Diese Regulierungen könnten langfristig die Verluste reduzieren und die Kommunikation über Risiken verbessern.