Die rapide steigende US-Staatsverschuldung sorgt derzeit für erhebliche Beunruhigung auf den globalen Finanzmärkten. Innerhalb von etwa zehn Jahren hat sich die Verschuldung der USA von 18,2 Billionen Dollar im Jahr 2015 auf aktuell rund 36,6 Billionen Dollar mehr als verdoppelt. Diese Entwicklung wird durch das kürzlich verabschiedete Haushaltsgesetz „One Big Beautiful Bill“ weiter beschleunigt, das Schätzungen zufolge die Schulden bis 2034 um weitere drei bis 3,4 Billionen Dollar erhöhen könnte.
Zinslast und Konsequenzen
Die Zinslast für diese Schulden wächst ebenfalls stark an: Für das Jahr 2025 werden Zinszahlungen in Höhe von etwa 794 Milliarden Dollar erwartet; langfristig könnten sie sogar eine Billion Dollar pro Jahr überschreiten. Dies belastet den US-Haushalt zusätzlich und erhöht die Finanzierungskosten.
Diese fiskalische Entwicklung führt zu wachsender Nervosität bei Finanzinstituten und Ökonomen. So warnt beispielsweise Goldman Sachs vor einer „nicht haltbaren Position“ der US-Fiskalpolitik angesichts eines Haushaltsdefizits von fünf bis sechs Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Die Ratingagentur Moody’s hat bereits im Mai 2025 die Kreditwürdigkeit der USA herabgestuft – von Aaa auf Aa1 – mit Verweis auf fehlende politische Einigkeit zur Defizitbekämpfung und anhaltend hohe Staatsverschuldung. Diese Herabstufung kann dazu führen, dass Anleger höhere Renditen für US-Staatsanleihen verlangen, was wiederum die Kosten für den Staat weiter steigen lässt.
Globale Auswirkungen
Auf internationaler Ebene wirkt sich diese Unsicherheit negativ aus: Die Renditen amerikanischer Staatsanleihen sind gestiegen, während der US-Dollar gegenüber anderen Währungen an Wert verloren hat. Das schwindende Vertrauen in die fiskalische Stabilität der USA beeinflusst somit indirekt globale Kapitalmärkte und das Anlegersentiment weltweit.
Zusammengefasst lässt sich sagen:
- US-Schulden haben sich seit 2015 mehr als verdoppelt und liegen aktuell bei ca. 36,6 Billionen USD.
- Das neue Haushaltsgesetz wird die Verschuldung weiter deutlich erhöhen.
- Die Zinskosten steigen rasant, mit Prognosen über eine jährliche Belastung nahe oder über einer Billion USD.
- Ratingagenturen senken die Kreditwürdigkeit aufgrund fehlender politischer Maßnahmen zur Defizitkontrolle.
- Globale Finanzmärkte reagieren mit erhöhter Volatilität: steigende Anleiherenditen und ein schwächerer US-Dollar.
- Experten warnen vor langfristigen Risiken für wirtschaftliche Stabilität sowohl in den USA als auch weltweit.
Diese Faktoren erzeugen eine wachsende Besorgnis darüber, wie nachhaltig die Fiskalpolitik der USA ist und welche Auswirkungen dies auf internationale Kapitalflüsse sowie Marktbedingungen haben könnte.